Montag, 10. Juni 2013

"Sheene Scheiße" - Anger Management

Was mach ich, wenn mich eine der populärsten Serien nicht mehr will? Richtig! Ich versuche mich an einem neuen Projekt und versuche einfach nur durch meinen Namen zu punkten. Einmal davon ab, dass das sowieso der falsche Weg ist, ist das hier auch noch erheblich daneben gegangen. Grade heute muss ich aber sagen, dass die Review sehr subjektiv ist, da mich alleine schon die Quoten sonst widerlegen würden. Ich habe bei dem Humor von „Two and a half Men“ aber auch schon Probleme damit meine Aggressionen in Zaum zu halten. Bei Sheens aktuellem Projekt wird aber nochmal eine Schippe drauf gepackt. Zwar bin ich froh, dass sie sich ein wenig von schlecht umgesetztem Sexismus entfernt, hätte mich aber noch mehr gefreut, wenn sie mich zum lachen gebracht hätte. Trotzdem habe ich mir die erste Staffel vollständig angesehen, um hier ein Urteil zu „Anger Management“ liefern zu können.

Die Handlung der Serie dreht sich um den ehemaligen Baseball-Spieler Charlie Goodson (Ja, tatsächlich scheint Sheen mittlerweile so daneben, dass er sich einen anderen Namen als den eigenen nicht mehr merken kann), welcher sich zum Psychologen hat ausbilden lassen und jetzt im Bereich der Wutbewältigung tätig ist. Die Anlehnung an den Film „DieWutprobe“ soll dabei wohl zu einem gewissen Grad gewollt sein, da die Serie sich selbst als eine Art Fortsetzung sieht. Trotzdem wird ein vollkommen neuer Kreis eingeführt. Sowohl bei ihm zuhause, als auch im Gefängnis, hat er mit gemischten Gruppen von Menschen zu kämpfen, deren Aggressionen er in den Griff bekommen will. Dabei steht leider aber immer Charlie selbst im Fokus und die Beziehungen zwischen den Patienten reichen bestenfalls um ihn charmanter aussehen zu lassen. So geht es auch mehr um seine eigene Scheidung, als die Beziehungen, die am Zorn der anderen zerbrochen sind. Leider! Denn das hätte mich wesentlich mehr interessiert.

Was stört mich denn aber jetzt? Erst einmal die klassischen Sitcom-Fehltritte. Heutzutage brauche ich kein Lachen aus der Konserve mehr, um zu wissen was lustig ist. Der Spruch „Lachen ist ansteckend“ greift hier übrigens auch nicht mehr. Nicht wenn dieses einfach totgehört ist und mich nur noch zum würgen bringt. Außerdem das Sheen-Phänomen, dass es irgendwie billig aussieht. Ich weiß nicht ob das nur mir so geht, aber im Vergleich zu zB. „HIMYM“ oder auch „TBBT“ sieht die Kamera-Qualität und meist auch das ganze Set überholt und altbacken aus. Das ging mir schon bei „TaahM“ so und jetzt wieder. Als hätte man noch irgendwas aus den 90s gefunden, dass einfach nie abgebaut wurde. Schreckt mich irgendwie ab und nimmt mir ein wenig die Luft raus. Dazu kommt dann der saudumme Humor, welcher irgendwie seriös wirken will, sich aber im Endeffekt nur über die Probleme der Leute lustig macht, anstatt einfach mal Situationen zu schaffen, in denen man sich denkt: „Awww, das ja knuffig.“ Sowas will ich denken, wenn sich die Patienten einen Patzer erlauben. Ich will mit ihnen lachen und sie als glaubhaft anerkennen und mich nicht über sie lustig machen und feiern das ich nicht so bin. Wir sind hier ja nicht bei „Mitten im Leben“.


Alles in allem war ich aber nicht wirklich enttäuscht, sondern habe genau das bekommen, was ich erwartet habe. Dementsprechend finde ich es auch etwas enttäuschend, dass die amerikanischen Quoten gleich mal dafür gesorgt haben, dass noch weitere 90 Folgen bestellt wurden. Wenn sich hier also nicht jemand bald mal wieder um eine Überdosis bemüht, muss ich das wohl noch eine ganze Weile ertragen. Schade!

Und als würde das für heute nicht reichen, hab ich hier auch noch einen tollen, nichtssagenden Trailer:


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