Freitag, 3. Mai 2013

"How many of us are there?" - Orphan Black


Dieses Mal habe ich für alle einen kleinen Geheimtipp im Angebot, die was für Drama und Mystery übrig haben. Ich habe mir eben die Pilot-Folge zu „Orphan Black“, welche in Amerika am 30. März ausgestrahlt wurde, angesehen und bin definitiv so überrascht, wie ich begeistert bin. Bevor ich mir die Folge angesehen habe war ich nämlich noch sehr voreingenommen. Die grundlegende Story erschien mir nicht wirklich neu – im Bereich Mystery schon fast ausgelutscht. Hinzu kam, dass keiner der Schauspieler durch besondere Auftritte im Kopf geblieben sind. Zumindest die zweite Komponente soll sich später noch als sehr positiv herausstellen und die Story durch einen wirklich spannenden Erzählstil im Gedächtnis bleiben.

Die Geschichte von „Orphan Black“ dreht sich um Sarah Manning (Tatiana Maslany), eine junge Frau, welche Probleme hat ihr eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen. Gleich zu Anfang sehen wir sie an einem Bahnhof ankommen, an welchem sie ein Telefonat führt. Man erfährt das sie ihre Heimatstadt länger verlassen hatte und ein Kind zurückgelassen hat und das sie zu diesem nun den Kontakt sucht. Dieser scheint ihr jedoch vorerst verweigert zu werden. Bevor diese Komponente vertieft wird, wird die Protagonisten erst einmal Zeuge davon, wie sich eine andere Frau vor einen Zug wirft, um ihr eigenes Leben zu beenden. Unter Schock ergreift Sarah die Fluch und stiehlt dabei noch die Handtasche der anderen Frau, welche von ihr als „Beth“ Childs identifiziert wird. Eine Frau, welche ihr zum verwechseln ähnlich sieht, jedoch um einiges wohlhabender zu sein scheint. Somit ist der Entschluss schnell gefasst. Sarah wird das Leben mit der Toten tauschen. Zusammen mit ihrem Pflegebruder inszeniert sie also eine Geschichte, in welcher sie selbst gestorben ist und somit ohne Probleme die Rolle der „Beth“ einnehmen kann. Damit sollen ihre Probleme jedoch erst beginnen. Sie gerät in Kontakt mit der Polizei, zwielichtigen Gestalten und muss sich schon sehr früh Dingen wie Schießereien und Tod herumschlagen. Dabei werden immer mehr Fragen aufgeworfen. In was ist sie da verwickelt worden? Welche Rolle spielt ihr altes Leben in diesen Verwirrungen? Und vor allen Dingen: Weshalb ist Tatiana Maslany für so viele Rollen besetzt?

Die Serie kann jedoch auch abseits der Geschichte einige Pluspunkte sammeln. Erst einmal empfinde ich die Erzählgeschwindigkeit als großartig gewählt. Man bekommt nicht einmal Zeit um wirklich durchzuatmen, sondern wird von einer Szene in die andere geworfen und muss direkt wieder am Ball bleiben. Generell packt einen aber das gesamte Ambiente. Alles ist relativ düster und verkommen. Selbst wenn man in die Welt der Reichen eintaucht, hat es „Orphan Black“ geschafft dem ganzen einen korrupten Beigeschmack zu geben. Ein Element, welches nicht zuletzt durch den sehr gut gewählten Einsatz von Musik und anderen akustischen Elementen entsteht.
Hinzu kommt, dass man sich sehr schnell in die Charaktere einfinden kann. Hier wurde ein wirklich toller, neuer Cast zusammengestellt, bei dem sich wirklich jeder seinen Platz verdient hat. Besonders die Hauptdarstellerin erweckt sehr schnell unser Mitleid und man fiebert wirklich mit ihr mit, dass sie sich bald wieder aus diesem Sumpf herausziehen kann. Oder besser nicht. Sonst wäre ja bald schon wieder Schluss mit einer wirklich vielversprechenden, neuen Serie.

Als Fazit bleibt nur zu sagen, dass sie die Fans von düsterer Mystery auf jeden Fall einmal einen Einblick machen sollten. Tatsächlich habe ich auch schon eine ziemlich genaue Vorstellung, wohin sich das ganze entwickeln wird, zu welcher jene, die sich in dem Genre auskennen, sicher auch kommen werden. Ich bin jetzt schon wirklich gespannt, ob ich richtig liege und wie sie, in diesem Fall, die Ideen in meinem Kopf umsetzen... und uns das ganze verkaufen. Das schafft dieser Pilot also auf jeden Fall: Interesse wecken!




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