Samstag, 27. April 2013

Überlebensregel Nr. 1: "Eine richtige Storyline" - Zombieland


Wenn man hört, dass aus einem erfolgreichen Film eine Serie gemacht werden soll, dann stutzt man erst einmal. Wenn man dafür die komplette Besetzung ändert, dann weiß man nicht was man davon halten soll. Wenn man dann die Pilot-Folge sieht, weiß man nicht, was man sagen soll... und normalerweise kann ich nicht den Mund halten.
So ungefähr ist es mir bei der ersten Folge von „Zombieland“ ergangen. Über Amazon konnte man sich ohne Gebühr die ersten Gehversuche schon einmal ansehen und nach den Reaktionen der Zuschauer soll entschieden werden, wie es mit dem Konzept weitergehen soll. Das Feedback ist dabei relativ durchwachsen, aber durchaus als positiv einzustufen. Meine eigene Meinung ist jedoch sehr gespalten. Ansonsten wäre es aber auch langweilig.

Eingeführt werden wir in ein von Zombies infiziertes Amerika. Die Überlebenden werden immer weniger und so wird es immer interessanter, sich in kleinen Gruppen zusammenzufinden, um seine eigenen Überlebenschancen zu erhöhen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der eher schmächtige Columbus (Tyler Ross) sich an den taffen Tallahassee (Kirk Ward) hängt. Wie die beiden zusammengefunden haben, bleibt aber dem Film erhalten. Auch die beiden Mädchen Wichita (MaiaraWalsh) und Little Rock (Izabela Vidovic) werden sofort als Teil der Gruppe gezeigt. Somit ist das Quartett von Anfang an zusammen, ohne eine große Einführung zu liefern. Einmal abgesehen von Tallahassees erste Begegnung mit einem Zombie (Die erste Szene und zugleich die Beste der gesamten Folge. Daher möchte ich da nicht zu viel vorweg nehmen).
Die Gruppe hat es sich nun zur Aufgabe gemacht sich mit anderen Überlebenden zusammen zu tun, um eine sichere Umgebung für eine große Gruppe zu erschaffen. In erster Linie keine schlechte Idee. Doch stoßen sie dabei immer wieder auf Probleme. Die Story ist damit eigentlich schon vollständig erzählt und wirklich unspektakulär. Es bleibt nur zu hoffen, dass sie, bei Produktion der Serie, noch etwas an Fahrt gewinnt. Immerhin büßt auch der Humor deutlich ein, wenn man nur von Gag zu Gag geführt wird, aber eigentlich nichts zu erzählen hat.

Damit wären wir auch schon bei der filmischen Gestaltung der Serie. Sie bedient sich dabei vieler Witze der Vorlage, wie den Überlebensregeln oder dem „Zombiekill of the Week“. Ab einem gewissen Punkt zieht das aber einfach nicht mehr, weil die Serie zu offensichtlich wird. Viel zu sehr lebt sie davon, dass aus dem Nichts ein Zombie auftaucht und wen mitreißt. Aber wie lange soll das lustig bleiben. Da helfen auch keine Vagina-Witze, um das ganze wieder lustiger zu machen. Gepunktet wird dafür mit Szenen wie dem Kampf gegen das Senioren-Pärchen oder ähnliches. Man kann also sagen, das humoristisches Potential da ist, welches man ausbauen kann.
Selbst die Besetzung fand ich nicht so schlimm, wie ich es bei dem Trailer erst vermutet hatte. Natürlich können sie nicht mit der Original-Besetzung mithalten, aber sie geben sich wirklich Mühe und machen ihren Job gut. Was mich jedoch mehr als die Schauspieler überrascht hat, ist das Setting. Ich hätte nicht gedacht, dass eine Web-Serie ein wirklich hohes Budget bekommen würde und dennoch fühle ich mich wie in den Film zurück versetzt. Einmal davon abgesehen, dass man nur spärlich mal einen Zombie sieht (Im Rudel schon gar nicht), gefällt es mir atmosphärisch sehr gut.

Alles in allem kann man also erst einmal gespannt sein, was da noch kommt. Der Pilot würde von mir jetzt noch nicht all zu gut bewertet werden, was einfach an der quasi nicht vorhandenen Story liegt. Wenn sie das jedoch in den Griff bekommen, könnte diese Serie ein echtes Highlight werden. Anders als „The Walking Dead“, welches ich für total überbewertet halte, kann die Kombination mit dem Humor des Films hier einiges reißen und lange an die Flimmerkiste fesseln. Also einfach mal abwarten und überleben. Mehr können wir eh nicht tun.

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