Samstag, 27. April 2013

Überlebensregel Nr. 1: "Eine richtige Storyline" - Zombieland


Wenn man hört, dass aus einem erfolgreichen Film eine Serie gemacht werden soll, dann stutzt man erst einmal. Wenn man dafür die komplette Besetzung ändert, dann weiß man nicht was man davon halten soll. Wenn man dann die Pilot-Folge sieht, weiß man nicht, was man sagen soll... und normalerweise kann ich nicht den Mund halten.
So ungefähr ist es mir bei der ersten Folge von „Zombieland“ ergangen. Über Amazon konnte man sich ohne Gebühr die ersten Gehversuche schon einmal ansehen und nach den Reaktionen der Zuschauer soll entschieden werden, wie es mit dem Konzept weitergehen soll. Das Feedback ist dabei relativ durchwachsen, aber durchaus als positiv einzustufen. Meine eigene Meinung ist jedoch sehr gespalten. Ansonsten wäre es aber auch langweilig.

Eingeführt werden wir in ein von Zombies infiziertes Amerika. Die Überlebenden werden immer weniger und so wird es immer interessanter, sich in kleinen Gruppen zusammenzufinden, um seine eigenen Überlebenschancen zu erhöhen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der eher schmächtige Columbus (Tyler Ross) sich an den taffen Tallahassee (Kirk Ward) hängt. Wie die beiden zusammengefunden haben, bleibt aber dem Film erhalten. Auch die beiden Mädchen Wichita (MaiaraWalsh) und Little Rock (Izabela Vidovic) werden sofort als Teil der Gruppe gezeigt. Somit ist das Quartett von Anfang an zusammen, ohne eine große Einführung zu liefern. Einmal abgesehen von Tallahassees erste Begegnung mit einem Zombie (Die erste Szene und zugleich die Beste der gesamten Folge. Daher möchte ich da nicht zu viel vorweg nehmen).
Die Gruppe hat es sich nun zur Aufgabe gemacht sich mit anderen Überlebenden zusammen zu tun, um eine sichere Umgebung für eine große Gruppe zu erschaffen. In erster Linie keine schlechte Idee. Doch stoßen sie dabei immer wieder auf Probleme. Die Story ist damit eigentlich schon vollständig erzählt und wirklich unspektakulär. Es bleibt nur zu hoffen, dass sie, bei Produktion der Serie, noch etwas an Fahrt gewinnt. Immerhin büßt auch der Humor deutlich ein, wenn man nur von Gag zu Gag geführt wird, aber eigentlich nichts zu erzählen hat.

Damit wären wir auch schon bei der filmischen Gestaltung der Serie. Sie bedient sich dabei vieler Witze der Vorlage, wie den Überlebensregeln oder dem „Zombiekill of the Week“. Ab einem gewissen Punkt zieht das aber einfach nicht mehr, weil die Serie zu offensichtlich wird. Viel zu sehr lebt sie davon, dass aus dem Nichts ein Zombie auftaucht und wen mitreißt. Aber wie lange soll das lustig bleiben. Da helfen auch keine Vagina-Witze, um das ganze wieder lustiger zu machen. Gepunktet wird dafür mit Szenen wie dem Kampf gegen das Senioren-Pärchen oder ähnliches. Man kann also sagen, das humoristisches Potential da ist, welches man ausbauen kann.
Selbst die Besetzung fand ich nicht so schlimm, wie ich es bei dem Trailer erst vermutet hatte. Natürlich können sie nicht mit der Original-Besetzung mithalten, aber sie geben sich wirklich Mühe und machen ihren Job gut. Was mich jedoch mehr als die Schauspieler überrascht hat, ist das Setting. Ich hätte nicht gedacht, dass eine Web-Serie ein wirklich hohes Budget bekommen würde und dennoch fühle ich mich wie in den Film zurück versetzt. Einmal davon abgesehen, dass man nur spärlich mal einen Zombie sieht (Im Rudel schon gar nicht), gefällt es mir atmosphärisch sehr gut.

Alles in allem kann man also erst einmal gespannt sein, was da noch kommt. Der Pilot würde von mir jetzt noch nicht all zu gut bewertet werden, was einfach an der quasi nicht vorhandenen Story liegt. Wenn sie das jedoch in den Griff bekommen, könnte diese Serie ein echtes Highlight werden. Anders als „The Walking Dead“, welches ich für total überbewertet halte, kann die Kombination mit dem Humor des Films hier einiges reißen und lange an die Flimmerkiste fesseln. Also einfach mal abwarten und überleben. Mehr können wir eh nicht tun.

Mittwoch, 24. April 2013

"Robin Hood trifft Batman" - Arrow



Nachdem ich es eine ganze Weile vor mir hergeschoben habe, habe ich mir heute endlich einmal die Pilot-Folge zu der US-Serie „Arrow“ angeguckt. Bisher bin ich relativ gespaltener Meinung. Es hat zwar Spaß gemacht, die Ereignisse zu verfolgen, aber die Charaktere wirken teilweise noch etwas hölzern und die Story sehr plump. Natürlich war das erst der Pilot und da kann noch einiges kommen. Dementsprechend werde ich erst einmal gespannt bleiben und abwarten, wie sich die Serie noch entwickelt.

Die ersten Bilder der Serie nehmen einen mit auf eine tropische Insel, auf welcher man einen runtergekommenen Mann einen Pfeil abfeuern sieht. Akkurat trifft er sein Ziel und löst eine Explosion aus, so dass ihn ein Schiff in der Ferne sieht und retten kann. Alles ein bisschen im Stil von „Robinson Crusoe“, aber optisch natürlich gut anzusehen. Nachdem er es wieder in die zivilisierte Welt schafft, wird einem der Charakter erst genauer vorgestellt und er erweist sich als der reiche Playboy Oliver Queen (Stephen Amell). Schon da mag es jetzt bei einigen klingeln. Ja, bei der Serie handelt es sich tatsächlich um ein Live-Action-Konzept des Comichelden „Green Arrow“. Dementsprechend ist es auch nicht verwunderlich, dass unter der Haut des Playboys viel mehr steckt. Nach fünf Jahren auf einer einsamen Insel ist er ein ziemlich taffer Gesell und überragender Bogenschütze geworden. Attribute, mit welchen er in seiner Heimat Starling City wieder für Ordnung sorgen will.Doch nicht nur mit dem Verbrechen hat er zu kämpfen, sondern auch mit den Sorgen des Alltags, welche er vor 5 Jahren zurück gelassen hat. Zum einen wäre da seine Schwester Thea (Willia Holland), welche den „Tod“ ihres Bruders nie verkraftet hat und scheinbar ein wenig versucht hat in seine Fußstapfen zu treten – Was ihm nun gar nicht mehr schmeckt. Außerdem muss er noch einige Dinge mit seiner ehemaligen Freundin Laurel (Katie Cassidy) grade biegen und auch bei seiner Mutter scheint einiges im Argen zu liegen. Man darf also schon noch gespannt sein.
Ein Problem sehe ich im Moment noch darin, dass ich Stephen Amell die Rolle des geläuterten und abgehärteten Erwachsenen noch nicht abnehme. Er verkörpert zwar den „Green Arrow“ als Figur recht gut, wirkt aber zu wenig emotional. Gut, man mag sagen, dass er nach 5 Jahren Isolation doch etwas Probleme mit dem Sozialen hat, doch wenn er der Playboy sein will, dann kann er das ja auch. Die Umbrüche wollen mich da einfach nicht überzeugen. Aber vielleicht kommt das ja noch. Er wäre nicht der erste Pilot-Flop, der nach hinten heraus doch noch überzeugt.
Was mir dafür sehr gut gefällt, ist das Design der Serie. Der Held ist generell sehr gut getroffen und auch die Kampfeinlagen können sich für eine Serie wirklich sehen lassen. Hier und da hätte man die Pfeil-Einlagen besser in Szene setzen können. Immerhin sollte die Serie im Bereich Action grade davon leben. Dafür sind die Nahkampf-Einlagen um so schöner zu anzusehen.Alles in allem fällt die Serie wohl in den Popcorn-Bereich, welchen uns Hollywood ja auch im Bereich Superhelden-Film in den letzten Jahren geliefert hat. Durch die Spielzeit vielleicht sogar mit einer, nach hinten, wirklich guten Story. Da bleibt uns wohl nur abzuwarten und dem ganzen wirklich eine Chance zu geben. Ich werde jetzt nämlich genau damit weiter machen.



Sonntag, 21. April 2013

We don't want to know the Doctor's Name - Eine Serie erschüttert England!


England steht Kopf. Nachdem BBC bekannt gegeben hat, dass sie eins der größten Geheimnisse der Sci-Fi-Welt auflösen werden, macht sich unter den Fans eine Mischung aus Vorfreude, aber scheinbar auch viel mehr Argwohn... ja, fast schon Abneigung, breit. Gemeint sind hierbei natürlich die sogenannten „Whovians“, die Fangemeinde der beliebten, britischen Serie „Doctor Who“... und genau darum geht es auch schon. Immer wieder hat sich die Hauptfigur immer nur als „Doctor“ vorgestellt und immer wieder kam die Frage „Doctor Who“ (Doktor wer?). Niemand kannte seinen Namen und eigentlich wollte ihn von den Fans auch niemand wissen. Denn was soll schon 50 Jahren an Geheimhaltung gerecht werden. So lange läuft die Serie, mit Höhen und Tiefen in der Ausstrahlung, nämlich schon im britischen Fernsehen... und auch immer häufiger auf unseren Bildschirmen.
Inhaltlich ist die Serie schnell erklärt. Ein Außerirdischer, der der letzte seiner Art ist, reist mit seinem Raumschiff/Zeitmaschine durch die Welt/en und rettet diese nur all zu oft. Dabei wird er immer wieder von neuen Sidekicks begleitet und immer wieder auf neue Proben gestellt. In diesem Fall eine, welche wohl schwerere Folgen haben könnte, als es den Autoren scheinbar bewusst ist. Wahrscheinlich hätte niemand von ihnen gedacht, dass die Fans in London auf die Straße gehen würden und gegen die Bekanntgabe des Namens demonstrieren würden. Sie stehen eben voll hinter dem, was sie lieben. Wie weit ihnen also mit der neuen Folge auf den Schlips, getreten wird, dass werden wir wohl am Ende der aktuellen Staffel sehen.
Einmal ab davon, dürfen wir uns aber auf eine große Überraschung freuen, da man an dem Poster bereits erkennt, dass Alex Kingston wieder mit von der Partie sein wird. Sie verkörpert in der Rolle die Figur der River Song, welche ein enges Verhältnis zu dem Doctor hat. Sicherlich können wir da also auch auf einiges gefasst sein, da diese (eigentlich erst als Nebenrolle erdachte Figur) immer wieder für eine Überraschung gut ist. Somit gibt es die nächsten Wochen erst einmal viel zu mutmaßen und wir können gespannt sein, ob der Dinge die da lauern...

Freitag, 19. April 2013

"Wie ich eure Mutter total vergessen habe" - oder: Warum "HIMYM" mittlerweile nervt!


Heute möchte ich einmal etwas neues probieren und werde euch keine Review schreiben, sondern mich einfach mal darüber auskotzen, was mich im Moment am Verhalten der Serien-Produzenten wirklich stört. Ich finde es schön, wenn man versucht eine spannende, mitreißende Geschichte zu erzählen oder die Menschen in Sitcoms zu unterhalten. Schrecklich ist es aber, wenn man dann (auf Grund der Quoten, die leider viel wichtiger eingestuft werden) den Absprung nicht schafft und ein schönes Ende setzen kann. Viele Beispiele, wie unter anderem „Scrubs“, gibt es da schon, aber heute soll es um eine ganz bestimmte Serie gehen, bei welcher ich das wirklich besonders schade finde: „How I met your Mother“.



Mit viel Potential hat die Serie angefangen, in welcher ein zukünftiger Ted Mosby seinen Kindern bis ins kleinste Detail erzählt, wie er deren Mutter kennengelernt hat. Am Anfang war das auch noch sehr lustig und es hat gut funktioniert, wie man eigentlich nur sieht, was er und seine Freunde alles erleben und nur sehr langsam an die Mutter herangeführt wird. Leider ist es aber so, dass diese Frage nach 3-4 Staffeln bei mir selbst so in den Hintergrund gerückt ist, weil er als Hauptcharakter einfach langweilig und schnell nervtötend ist und die Geschichten seiner Freunde viel interessanter sind. Somit war die Handlung um die Mutter komplett vergessen. Wenn sich eine Staffel nun jedoch 3 Staffeln daran aufgeilt, dass bereits klar ist, wo Ted seine Traumfrau trifft und sich alle Charaktere bis dahin nur um sich selbst drehen und gar nicht weiterentwickeln, dann bekommt man echt das kotzen. Mittlerweile schaue ich es auch nur noch, um hier und da ein Highlight zu sehen und will die Mutter endlich treffen, damit die Serie endlich ein Ende findet. So war ich natürlich begeistert, als noch eine 9te Staffel angekündigt wurde. 

                      „Entweder du stirbst als Held, oder du lebst so lange, bis du selbst zum Bösen wirst.“


Alles in allem wirklich schade, dass es Hollywood schafft, einem alles irgendwie madig zu machen, weil die Gier nach Geld keine Grenzen kennt. Danke, CBS!

Donnerstag, 18. April 2013

"Du riechst irgendwie nach Muschi" - Californication



Nach dem letzten Beitrag wollen wir uns erst einmal wieder von den Animes abwenden und wieder zu etwas zurückkehren, womit ich mich in letzter Zeit mehr beschäftigt habe: Den Serien, welche von der Küste Hollywoods zu uns herüberschwappen. In diesem Fall mag das sogar auf zwei Weisen stimmen, denn es geht um die Serie „Californication“, deren Protagonisten im sonnigen L.A. beheimatet sind und somit voll im Glamour Hollywoods erstrahlen. Sie kämpfen sich durch den Showbusiness-Alltag und seine Probleme. Sex, Geld, Party, Drogenrausch – Das sind nur ein paar Schlagworte, welche beschreiben worum es in der Dramedy geht. Mit viel schwarzem Humor und nackter Haut, Charme und Melonen lockt man die Zuschauer, um ihnen dann einmal die Seite Hollywoods zu zeigen, welche nicht unter Make-Up und Special-Effects verschwindet und gleichzeitig den Schönen und Reichen den Spiegel vorzuhalten.
Um denen, die bisher noch keinen Einblick in die Serie gewinnen konnten, nicht zu viel vorweg zu nehmen, sei an dieser Stelle schon einmal gesagt, dass ich hier nur auf die erste Staffel eingehen werde und auch versuche es soweit möglich frei von Spoilern halte. Einmal davon abgesehen bin ich auch der Meinung, dass die erste Staffel mehr als genug Stoff bietet, um einen Bericht zu füllen.

Die Serie dreht sich um den Schriftsteller Hank Moody (David Duchovny), welcher damals mit seiner Freundin Karen (Natascha McElhone) nach L.A. kam und es dort mit seinen Werken zu einigem Ruhm brachte. Nicht zuletzt durch sein Buch „Gott hasst uns alle“, welches später zu der Kitsch-Komödie „Eine verrückte Nebensache namens Liebe“ wurde. Einem unglaublich erfolgreichen Film, der Hank bis zum Schluss ein Dorn im Auge sein wird. Doch das sind alles Dinge, welche in der Staffel noch deutlicher thematisiert werden, durch ihre Nachwirkungen. Die aufgezählten Ereignisse selbst liegen nämlich alle in der Vergangenheit und so wird der Zuschauer stattdessen in eine Situation eingeführt, in welcher Hank und Karen zwar eine Tochter haben, jedoch selbst nicht mehr zusammen sind. Ein schwerer Schlag für unseren Protagonisten, der sich (spätestens auf Grund des Verlusts) in ein promiskuitives Leben stürzt und alles verführt, was ihm nicht schnell genug entkommen kann. Unglücklicher Weise gehört dazu aber auch die (ihm zu diesem Zeitpunkt nicht bekannte) minderjährige Mia, welche sich zu einem erstaunlich wichtigen Teil seines Lebens entwickeln sollte. Doch so viel wird zur Haupthandlung noch nicht verraten.
Aber was wäre „Californication“, wenn es nicht noch mehr zu bieten hätte. Nicht nur mit seinem Privatleben hat Hank Moody zu kämpfen, auch seine Karriere stagniert, seit er sich von Karen getrennt hat. Er schafft es nicht mehr, auch nur zwei Sätze aufs Papier zu bringen, geschweige denn einen ganzen Roman. Eine Situation, welche vor allen Dingen seinen besten Freund und Agenten Charlie Runkle schwer mitnimmt. Generell halte ich Charlie, nicht zuletzt durch seine fast schon niedlich einfältige Art, für den tragischsten aller Charaktere. Auch er hat ständig mit Frauenproblemen zu kämpfen. Zum einen eine festgefahrene Ehe mit seiner Frau Marcy, in welcher beide nicht mehr wirklich glücklich werden und zum anderen ein sehr sexuell gesteuertes Verhältnis zu seiner Sekretärin, zu welcher er ein, auf sehr harmlose Weise, SM-gesteuertes Verhältnis hat, in welchem er sie auch mal für sich kriechen lässt. Alles in allem wird man hier also in eine herrlich überspitzte Welt geworfen, in welcher jeder mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen hat. Probleme, welche sogar relativ normal scheinen, aber durch die Möglichkeiten der Highsociety bis ins lächerliche vergrößert werden.

Nun mag das alles erst einmal nach einem mehr als überholten Plot klingen. „Californication“ schafft es aber, dass Ganze in ein Gewand zu kleiden, welches dem Otto Normalverbraucher einfach Spaß macht. Erst einmal besticht es durch tolle Schauspieler. Besonders David Dochovny besticht durch eine Rolle, welche wie für ihn geschrieben scheint. Wer ihn noch aus „Akte X“-Zeiten kennt, der hätte so etwas nie erwartet, doch der Schwerenöter, welcher immer mit einem lockeren Spruch und offener Sexualität vor prescht funktioniert unfassbar gut. Generell kann man das aber über alle Charaktere sagen. Natürlich gibt es immer mal wieder einen, den man weniger mag, aber sie sind nun einmal alle Unikate und auf ihre eigene Weise tragisch. Da kann nun wirklich nicht jeder gefallen.
Zu den Charakteren wirken aber auch ein (zumindest in den ersten Staffeln noch) starkes Drehbuch und besonders die Liebe zum Medium. Die Serie wird grade zu überhäuft mit ungewöhnlichen Aufnahmen und Inszenierungen der Umgebung, welche die Handlung überhaupt nicht voran bringen, sondern einfach nur schön sind. Für mich als großer Liebhaber des Mediums sind grade diese Spielereien etwas ganz besonderes. Sie sind einfach voller Liebe und tragen definitiv mehr Emotionen mit, als ein einfacher Schnitt in die nächste Szene. Traumhaft!

Was lässt sich also als Fazit sagen? Auf jeden Fall in die erste Staffel reinschauen und auch ruhig zwei oder drei Folgen. Ich verspreche das es sich lohnen wird und ihr, mindestens bis Staffel 3, eine tolle Reise mit dem „tragischen Helden“ Hank Moody erleben werdet. Eine Reise in eine Welt, die ihr sicher nicht so schnell vergesst.

Mittwoch, 17. April 2013

So I put a Mecha into your Mecha - Tengen Toppa Gurren Lagann


Heute gibt es mal etwas anderes, als die bisherigen Kommentare zum amerikanischen Markt. Serie bleibt immerhin Serie und in meinen Interessen sind auch Animes stark verankert. Zu diesem grundlegenden Format werde ich hier jedoch nicht mehr viel schreiben, da das Internet mittlerweile so viel über dieses Thema finden lässt. Soviel sei jedoch gesagt: Es handelt sich um die japanische Form des Cartoons und ist (Wie viele andere auch) definitiv mehr als nur ein Format für Kinder.
Ein großartiges Beispiel dafür ist „Tengen Toppa Gurren Lagann“. Dieser Anime vereint auf überzeugende Weise utopische Welten, dicke Roboter, Revolutionen, Drama und Liebe in seinen 27 Episoden. Grade durch die erstgenannten Elemente ist es grade für Jungs ein toller Einstieg ins Anime-Universum und wird sie sicher noch lange fesseln.

Wir werden zu Beginn der Handlung in ein Zukunfts-Szenario geführt, in welchem die Menschen unter der Erde leben, da man davon ausgeht, dass die Oberfläche unbewohnbar geworden ist. Mittlerweile haben sie dabei ein dichtes und weit führendes Höhlensystem entwickelt, in welchem sie friedlich, jedoch nicht sehr angenehm leben können.
In diesem Tunnelsystem werden uns nun die beiden Charaktere vorgestellt. Zum einen wäre da, der zu diesem Zeitpunkt noch relativ junge, Simon, welcher in seinem Dorf als einer der besten Bohrer gilt. Eine der wichtigsten Eigenschaften in dieser Welt. Immerhin lebt man hier davon, was beim Bohren so gefunden wird. Alles in allem ist Simon ein eher ruhiger Zeitgenosse, welcher Probleme hat eigene Ansichten zu präsentieren oder auch nur auf sich aufmerksam zu machen. Das genau Gegenstück zu ihm ist sein bester Freund Kamina, welcher sich besonders dadurch auszeichnet immer im Vordergrund zu stehen und seinen eigenen Kopf durchzusetzen. Jedoch oft nur mit minderem Erfolg. Nachdem man jetzt die Rahmen der Handlung kennt, beschäftigen wir uns einmal mit dem Hauptplot. Dieser dreht sich in erster Linie darum, dass die beiden Freunde die Oberwelt erreichen wollen. Sie glauben nicht, dass die Oberwelt vernichtet ist und wollen sie erneut besiedeln. Ob ihnen das gelingt, lasse ich hier jedoch offen. Genauso wie die Frage, was es mit dem großen Roboterkopf auf sich hat, den Simon findet oder wer das Mädchen ist, welches eines Tages von oben in die Höhle stürzt. Ich kann euch aber so viel verraten: Der Antwort auf diese Fragen nachzugehen, lohnt sich auf jeden Fall.



Wenn ihr euch auf „Tengen Toppa Gurren Lagann einlasst, dann werdet ihr eintauchen in eine der spannendsten Geschichten, welche uns jemals aus dem japanischen Raum geboten wurden. Ihr werdet Teil einer Revolution, welche die gesamte Welt verändern wird und mehr erleben, als nur den Standart-Mecha-Wahnsinn, mit welchem uns Titel wie die Gundam-Reihe immer wieder überhäufen. Diese Serie ist einfach anders... und dieser Charm überzeugt.

Und für alle, denen das nicht reicht, habe ich auch noch einen Ausschnitt:






Samstag, 13. April 2013

Coulson is back!: "Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D"



Mittlerweile sind die Filme der Marvel Studios ja kaum noch aus dem Kino weg zu denken. Immer öfter werden die Kinos gestürmt, um den Abenteuern von Iron Man, Thor und Spidy zu folgen. Immer aufwendiger werden die Effekte und auch die Handlung. Hat sich doch in den letzten Jahren gezeigt, dass alles, was Marvel direkt produziert hat, auf einander aufbaut. In diese Reihe soll sich in naher Zukunft nun jedoch etwas einreihen, was es so noch nicht gegeben hat. Immerhin wurde schon vor einer Weile die Serie „Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D“ angekündigt, welche ab von den Superhelden spielen soll und sich mit den normal-sterblichen Mitgliedern einer Spezialeinheit beschäftigen soll.
Schon der Name macht dabei klar, dass sich alles um die Organisation S.H.I.E.L.D (dt. Strategische Heimat-Interventions-, Einsatz- und Logistik-Division) drehen wird, welche von Nick Fury (Samuel L. Jackson) geleitet wird. Die Spionage- und Militär-Einheit hat sich der Sicherheit von Amerika und der Welt verschrieben und dürfte wohl die mächtigste Organisation des „cinematic Universe“ sein. Immerhin befinden sich die Avengers auch unter der Fuchtel von eben dieser. Natürlich könnte man jetzt noch einen ganzen Roman über die Bedeutung von S.H.I.E.L.D in den Comics schreiben, aber das spielt hier erst einmal keine Rolle und wir wollen uns ja noch ein paar Überraschungen für die Serie aufheben. In wie weit sie dem Kanon der Comics folgt, sei dabei einmal vollkommen in den Raum gestellt. Vermutlich wird sie eher neben den Filmen existieren können und wird mit spannenden Geschichten herausstechen, welche einzig in dem Live Action-Universe zu finden sein werden.

Produziert wird die Serie für den Sender ABC, welcher an Hand der Qualität der Pilotfolge entscheiden wird, ob er eine vollständige Staffel bestellt. Auf Grund der Erfolge der Filme lässt sich jedoch vermuten, dass der Produktion da keine größeren Steine im Weg liegen sollten. Zumal die Serie von Joss Whedon (Firefly) sowohl geschrieben, als auch produziert wird. Zuletzt hat dieser die Aufmerksamkeit der Comic-Gemeinde auf sich gezogen, durch den Kassenschlager „The Avengers“. Bei „Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D“ erhält er dazu noch Unterstützung von seinem Bruder Jed Whedon und dessen Frau Maurissa Tancharoen, welche schon an mehreren seiner Projekte mitgewirkt haben. Bei einer erfolgreichen Produktion der Serie, würde es sich um das erste eigenständige Live-Serien-Projekt der Marvel Studios handeln, welches vermarktet wird.

Chronologisch spielt das Ganz nach dem Film "The Avengers". Damit schafft man ein Setting, in welchem Superhelden und Aliens kaum noch als ungewöhnlich gelten und die gesamte Welt von der Faszination für das Phantastischen beherrscht wird. Doch der Schwerpunkt von „Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D“ wird viel mehr auf den menschlichen Problemen liegen, die in einer Gruppe von Soldaten entstehen und dem Bestehen ohne Kräfte, zwischen all den Superhelden und vor allen Dingen auch Schurken.
Die Hauptfigur wird in der Serie Agent Phil Coulson (Clark Gregg) sein. Eine Tatsache, die zumindest jene verwirrt, die „The Avengers“ bereits gesehen haben, da Agent Coulson in diesem Film ums Leben kommt. Nachdem aber schon bekannt ist, dass die Serie danach spielen soll, fragt man sich bestimmt wie das möglich ist. Ich für meinen Teil kann auch nur sagen, dass ich kaum abwarten kann zu erfahren wie sie das lösen. Ich kann mir nämlich auch absolut keinen Reim darauf bilden, was Whedon sich da überlegt hat.
Viel mehr Möglichkeiten als einfach abzuwarten haben wir jedoch nicht und so wenden wir uns lieber wieder den Fetzen zu, welche uns schon bekannt sind, über das, was da kommt. So wurde bereits bekannt gegeben, dass Agent Coulson sich ein Team zusammenstellen wird, mit welchem er in der Serie arbeiten wird. In diesem fungiert er als Anführer und soll auch ansonsten zum Hauptträger der Handlung werden. Neben ihm auftreten werden Ming-Na Wen (Emergency Room – Die Notaufnahme) als Pilot und Waffenexperte Melinda May, Brett Dalton als Einzelkämpfer Grant Ward, Chloe Bennet als Top-Hackerin Skye, Iain De Caestecker als Experte für Waffen-Technologie Leo Fitz und zu guter Letzt Elizabeth Henstridge als Wissenschaftlerin Jemma Simmons.
Es scheint den Produzenten dabei sehr wichtig zu sein, möglichst viele neue Charaktere zu kreieren. Natürlich schaffen sie mit Agent Coulson eine Brücke zu den Filmen, aber es scheint wichtig zu sein eine Welt zu erschaffen, welche auch ohne die Filme bestehen kann. Nicht zuletzt ist das wichtig, um auch Zuschauer zu gewinnen, welche vielleicht nicht so interessiert an den Marvel-Filmen waren, sich aber einmal in eine etwas phantastischere Welt entführen lassen wollen, als es die anderen Cop-Serien tun, welche ja momentan nicht aus der Serien-Landschaft wegzudenken sind. Alles in allem bleibt hier also erst einmal nur zu hoffen, dass Whedon mit einem guten Drehbuch überzeugen kann und die Serie so zu ihrer Daseins-Berechtigung gelangt. Den Kurs, den sie einschlägt, kann man ja auch auf halbem Weg noch anpassen.

Eine interessante Frage wäre dabei, wie es um Agent Hill steht. Nachdem diese ja auch in dem Avengers-Film eingeführt wurde und in den Comics selbst auch keine unbedeutende Rolle für S.H.I.E.L.D spielt, wäre natürlich interessant zu erfahren, wie es um Cobie Smulders' (How I met your Mother) Verfügbarkeit steht. Diese sagte in einem Interview bereits aus, dass ihr die Produktion von „HIMYM“ wohl nicht im Weg stehen werde und wenn man ihr die Chance gibt, sie nach der Pilotfolge gerne auftreten würde. Einmal drin hat nämlich auch sie keine Lust mehr aus dem Marvel-Universum zu verschwinden... Und wenn es mit der Serie nicht klappt, dann bleibt ja immer noch „Captain America 2 – The Winter Soldier“. In dem wird sie 2014 nämlich spätestens wieder zu sehen sein.

Zum Abschluss bleibt mir, als Fan des gesamten „Cinematic Universe“, wohl nur noch zu hoffen, dass die Serie alle Erwartungen übertrifft und wir bald ein Auge werfen dürfen, auf Whedons Inszenierung der größten Streitmacht aller Zeiten. In diesem Sinne: „I'm not leaving anything to anyone. We need a response team. These people may be isolated, unbalanced even, but I believe with the right push they can be exactly what we need.“ (Nick Fury)


Zurück aufs College!


Auf vielen Gebieten hat man es in der heutigen Zeit wirklich nicht mehr leicht neu und innovativ daher zu kommen. Besonders die Welt der Sitcoms wirkt meist nicht mehr, als einfach nur aufgewärmt. Ich möchte ihnen dadurch in keiner Weise ihren Unterhaltungswert aberkennen, aber schaut man es sich genauer an, dann ist z.B. „How I met your Mother“ auch nicht mehr, als ein modernes „Friends“. Die selben Figuren, die immer wieder funktionieren und Geschichten über Liebe und Freundschaft. Ein Garant für viele Lacher – und nicht nur die eingespielten. Doch irgendwann musste auch einfach mal etwas anderes (Bewusst wird hier nicht das Wort „Neues“ verwendet) her. Genau das sollte uns dann auch beschert werden, in Form der Serie „Community“, welche von Dan Harmon 2009 ins Leben gerufen wurde. Dabei handelt es sich um eine Sitcom, welche nicht klischeebeladener sein könnte. Ihre Figuren sind so sehr an Sitcom-Standarts angepasst und sich dieser Sache vollkommen bewusst, dass es einfach nur noch herrlich albern wird.

Die gesamte Handlung baut sich dabei um die Figur Jeff Winger (Joel McHale) auf. Der ehemalige Anwalt, welcher seinen Abschluss gefälscht hatte, muss wieder zurück auf die Schulbank, damit er in naher Zukunft wieder in seinen Job zurückkehren kann. Auf diesem Weg lernt er die hübsche Britta Perry (Gillian Jacobs) kennen und in dem Bestreben sie ins Bett zu bekommen gibt er vor als Tutor für den gemeinsam belegten Spanisch-Kurs agieren zu können. Womit er nicht gerechnet hat, ist das sich auf einmal noch weitere Figuren in dieser Lerngruppe einfinden, welche unterschiedlicher nicht sein könnten: Die allein erziehende Mutter Shirley Bennett (Yvette Nicole Brown), die noch sehr naive Streberin Annie Edison (Alison Brie), der begabte Sportler, welcher noch nicht damit fertig wird, nicht an seine Highschool-Erfolgle anknüpfen zu können, Troy Barnes (Donald Glover), der hochbegabte und zugleich sonderbare Abed Nadir (Danny Pudi) und zu guter letzt der in die Jahre gekommene Pierce Hawthorne (Chevy Chase), welcher sich auf dem schmalen Grad zwischen Klarheit und Alters-Senilität, Einsamkeit und Rassismus bewegt.
Abgerundet werden diese charakterlichen Eigenarten noch mit dem Studienleiter Craig Pelton (Jim Rash), welcher immer wieder durch skurrile Kostüme und seiner fruchtlosen Versuche der neutralste Mensch gegenüber jeder Menschen-Gruppe zu sein brilliert und dem von von Ken Jeong (Hangover) gespielte Ben Chang. Dieser tritt zunächst noch als eigenbrötlerischer Spanisch-Lehrer auf, entwickelt sich über die Staffeln aber zur Witzfigur der Serie, welcher einen Lebensweg zurücklegt, den man wirklich keinem Wünschen möchte.

Da wir hier aber nicht zu viel der Story vorweg nehmen möchten (Soweit diese überhaupt in einem großen Kontext zu sehen ist. Es ist eben immer noch eine Sitcom), beschäftigen wir uns jetzt erst mal damit, was „Community“ so von den anderen Größen seines Genres unterscheidet.
An erster Stelle steht auf jeden Fall die absolut wahnwitzige Inszenierung der Serie. Zum einen sind da die vielen Anspielungen auf Film & Serie. So findet sich in Staffel 2 z.B. eine Doppelfolge, in welcher ein Paintball-Spiel auf dem Campus ausgetragen wird. Dafür wurden erst einmal alle Figuren in eine passende Western-Optik gesteckt und die ganze erste Folge wurde vollgestopft mit „einer Hand voll Dollar“ - Genau dieser Film soll uns hier nämlich verkauft werden. Zur zweiten Folge hin kommt es dann jedoch zum Umbruch. Eine Gruppe Profi-Spieler wird auf den Plan gerufen und schnell rücken die Studenten in eine Rebellen-Rolle, was nicht zuletzt dadurch belegt wird, dass von einem Charakter wirklich ausgesagt wird: „Das ist jetzt Star Wars.“ Solche filmischen Elemente lassen sich nur all zu oft finden und für den interessierten Cineasten macht es alleine schon Spaß, die ganzen Leckerbissen heraus zu filtern. Sicher werden ihnen dabei auch großartige Ideen auffallen, wie die Figur „Inspector Spacetime“, welcher die Hauptfigur in der Lieblingsserie von Troy und Abed ist. Dieser reist mit seinem Begleiter durch Zeit und Raum, um verschiedene Abenteuer zu erleben. Ja, man mag es schon ahnen. Eine direkte Anspielung auf Englands größten Serien-Erfolg „Doctor Who.“
Des weiteren besticht die Sitcom damit, dass sie sich genau bewusst ist eine solche zu sein. Immer wieder kommt es in Dialogen vor, dass den Situationen eine Serienhaftigkeit zugesprochen wird oder diese mit ähnlichen in anderen Formaten verglichen werden. So wird unter anderem nach einem betrunkenen Anruf von Britta an Jeff versucht das Verhältnis wieder herzustellen, indem er es ihr gleich tut. Ein Konzept, welches wortwörtlich „Friends“ entnommen wurde.
Wie ihr jetzt sicher schon ahnt, handelt es sich bei dieser Serie um eine, welche vor allen Dingen das Nerd-Herz höher schlagen lässt. Unter anderem durch ihre zahlreichen Anspielungen auf andere Serien (Siehe hierzu auch meinen Beitrag zu „Firefly“, in welchem „Community“ bereits für denu tollen Kommentar dazu geglänzt hat.), aber auch durch den Humor, welcher wohl nicht für die breite Masse geschaffen wurde. Immer wieder kommt es zu Albernheiten wie einer simulierten Schifffahrt auf dem Parkplatz, dem Bau einer Deckenburg über das gesamte College oder eine Raumfahrt in einem KFC-Bulli. Dazu Aufnahmen, die teilweise viel zu dramatisch wirken und alles ein wenig mehr ins lächerliche ziehen. Seit ihr euch jetzt also nicht sicher, ob das euer Humor ist, dann gebt dem ganzen auf jeden Fall eine Chance... und eventuell auch zwei. Hier ist nämlich auch zu beachten, dass ich die Pilotfolge mit für eine der schlechtesten halte und ich euch rate wenigstens bis zur zweiten weiter zu machen. Ich bin froh es getan zu haben und habe tatsächlich danach noch die ganze erste Staffel am selben Tag gesehen. War es doch einfach mal schön etwas zu sehen, dass sich selbst eben nicht zu wichtig nimmt und über sich selbst lachen kann. Denn genau das ist „Community“.

Zu meiner Enttäuschung muss ich aber sagen, dass die Serie leider nicht den Erfolg brachte, welchen ich mir gewünscht hätte, sondern mit jeder Staffel weniger Zuschauer hatte (Obwohl ich finde, dass sie mit jeder weiteren Staffel besser geworden ist). Schon die erste Staffel brachte es nur auf Platz 97 der in der Season ausgestrahlten Serien. Da konnte man schon fest machen, dass uns die Serie nicht lange erhalten bleiben würde. So hat man erst einmal drei Staffeln produziert, welche jeweils ein Jahr an Handlung darstellen. Somit wurde die Geschichte selbst zu einem guten Ende gebracht, da das College damit abgeschlossen ist. Man konnte also tatsächlich zufrieden sein, auch wenn die Serie damit zum erliegen kommt. Abzusehen war da noch nicht, dass tatsächlich, trotz der Zahlen, eine vierte Staffel produziert wird – Mit 13, statt der vorher üblichen 22-25 Folgen. Diese Folgen habe ich zum Zeitpunkt des Verfassens noch nicht gesehen, jedoch sind meine Erwartungen daran eher gering. So besteht immerhin die Chance, dass man überrascht wird.

Und um ganz sicher zu gehen gucke ich jetzt mal in die Folgen rein und ihr schließt bis dahin auf. Also, viel Spaß mit „Community“. Ich hoffe ihr genießt es genau so sehr wie ich. Und als kleiner Tip: Wer nicht weiß wo er die Serie sehen kann. Um 21:40 Uhr wird sie Mo-Do auf Comedy Central ausgestrahlt.



Mittwoch, 10. April 2013

Firefly - „Der Aufmarsch der Nerds“


Selten gab es eine Serie, welche sich einer solchen Begeisterung erfreut, wie die Serie „Firefly – Der Aufbruch der Serenity“, mit welcher Joss Whedon (Buffy – Im Bann der Dämonen, The Avengers) im Jahr 2002 etwas geschaffen hat, mit dem zu damaliger Zeit wohl niemand gerechnet hätte. Schon als er dem Sender FOX damals das Konzept vorgestellt hatte, den wilden Westen ins Weltall zu übertragen, traf dieser Vorschlag auf wenig Gegenliebe. Nur widerwillig begann man mit der Produktion und schnell wurde an den Einschaltquoten klar, dass man dieses Format wieder einstampfen musste. Der Erfolg den sich Whedon versprach blieb leider aus und so brachte es die Serie nur auf 14 Folgen und später einen Kinofilm, der die Abenteuer um die Crew der Serenity beendete. Benannt wurde dieser Film nach eben jenem Raumschiff: „Serenity – Flucht in neue Welten“. Durch diesen erst rückte die Serie in den Fokus und hat das Interesse der Menschen geweckt. Immer mehr haben sich mit ihr beschäftigt und die Verkaufszahlen der DVDs, welche zuvor nur von eingefleischten Fans erworben wurden, schoss unweigerlich in die Höhe. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich, noch heute, immer mehr Menschen eine Wiederaufnahme der Serie wünschen und es immer wieder Petitionen gibt, welche den Sender dazu verleiten wollen, Joss Whedon für eine Fortsetzung an Land zu ziehen (z.B.: http://www.petitionspot.com/petitions/revivefirefly). Die Chance, dass dieses Vorhaben gelingt stehen an und für sich nicht einmal schlecht. Zum einen hat Nathan Fillion selbst schon versucht, die Rechte an dem Format zu erwerben, zum anderen findet sich die gesamte Crew auch immer wieder zusammen, um den Fans Rede und Antwort zu stehen. Zuletzt geschah dies 2012 auf der Comic-Con, auf welcher eine Pressekonferenz mit Drehbuchautor und Schauspielern abgehalten wurde. Außerdem verkündete Nathan Fillion in einem Interview, zu dem Online-Projekt „Dr. Horrible Sing-Along Blog“, dass er nur Whedons Namen auf dem Display gesehen habe und ihm Bereits seine Mitarbeit zusagte, bevor dieser Überhaupt zu Wort kam. Bei solch einer Vertrauensbasis wird er es sich sicher nicht zwei Mal sagen lassen, wieder in seine Rolle als Captain Malcom Reynolds zu schlüpfen.

Doch bevor wir uns hier komplett in Dingen verlieren, welche sich hinter den Kulissen abspielen, sollten wir uns erst einmal damit auseinandersetzen, worum es bei „Firefly“ überhaupt geht. Versetzt wird der Zuschauer hier in das 26. Jahrhundert. Mittlerweile ist die Zahl der Menschen soweit angestiegen, dass sie die Erde vollkommen verbraucht haben und diese nicht mehr ausreichend Ressourcen abwirft. Somit war die Menschheit genötig zu expandieren und sie verließen den Planeten, um in den Weiten des Alls eine neue Heimat zu finden. Diese fanden sie in einem anderen Planetensystem, dessen Welten sie mit sogenanntem Terraforming (Umformung eines Planeten in erdähnlichen Zustand) bewohnbar machten.
Einen wichtigen Bestandteil dieser neuen Welten bildet die „Allianz“, welche als kontrollierende Staatsmacht die Welten vereint. Somit sind sie die Machthaber in diesem Szenario. Einschnitte in das System der „Allianz“ gibt es dabei nur auf den äußeren Planeten, welche sich technisch noch im Aufbaustadium befinden. Nimmt man nun die beiden Faktoren „Gesetzloses Land“ und „Halbwegs bewohnbare Wüstenplaneten“ zusammen, so entsteht die ungewöhnliche Genre-Mischung zwischen Western und Science-Fiction. Ein optischer Mix von „Django“ mit „Star Wars“. Der Showdown mit der Laserpistole. Damit wohl eine so ungewöhnliche Mischung, dass sich damit vielleicht auch die Start-Schwierigkeiten erklären lassen.

Die Serie dreht sich hauptsächlich um die Crew des Raumschiffs „Serenity“ vom Typ Firefly, welche sich mit mehr oder weniger legalen Geschäften über Wasser hält und als Überbleibsel der Browncoats (Einer Gruppe, welche im Krieg gegen die „Allianz“ verloren hat und so mit ansehen musste, wie diese die Welten unter ihre Kontrolle brachten) durch das All treibt. Eine durchgängige Handlung ließ sich dabei auf die kurze Zeit jedoch kaum ausmachen. Natürlich gab es Anzeichen dafür, wie die flüchtige River Tam, deren Erlebnisse mit der „Allianz“ immer wieder thematisiert werden. Eine wichtige Rolle spielt sie auch soweit, als das die Serenity auf Grund ihrer Anwesenheit zu einer Gruppe von Gejagten wird. Alles in allem hat jede Folge jedoch auch ihre eigene Handlung und ist auch ohne das große Ganze leicht zu verstehen.
Die Faszination, welche von der Serie ausgeht, lässt sich jedoch nicht unbedingt in der Handlung als solche finden, sondern besonders in den großartigen Charakteren und deren Interaktion untereinander. Eigentlich ist für jeden was dabei. Zum einen wäre da der nach außen hart wirkende Captain Melcom Raynolds, verkörpert von Nathan Fillion (Castle), welcher nicht in der Lage ist sich eigene Fehler und Gefühle einzugestehen und so immer wieder Situationen erschafft, welche für Probleme und Leid sorgen. Aber auch Besetzungen wie Summer Glau (Terminator: The Sarah Conner Cronicles) als labile River Tam oder Adam Baldwin (Independence Day), der als Jayne Cobb versucht seine eigenen Ansichten durchzudrücken und sich mehr Kontrolle wünscht. Durch die vielen verschiedenen Charakter-Typen, welche alle mit Liebe für die Serie ausgewählt wurden, kommt es immer wieder zu Konflikten und unterhaltsamen Wendungen, welche einem nicht weniger Tränen in die Augen treiben, als die Bekanntgabe der Einstellung der Serie.

Weitere Merkmale für den Erfolg der Serie sind der eingängige Western-Soundtrack, dessen akustischen Laute wieder eine Brücke zum Sub-Genre schlagen und die innovativen gestalterischen Aspekte. Nicht nur das im Weltall alles ein bisschen verwackelt und unscharf wirkt, was der Wirklichkeit wohl ziemlich nahe kommt. Nein, auch im Bereich Soundeffekte wurde hier auf besonderen Realismus gesetzt. So gibt es bei Außenaufnahmen im Weltall grundlegend keine Geräuschkulisse, da aus physikalischer Sicht ein Trägermedium für den Schall fehlt. Diese Liebe für Details und die vollkommen neuen Stilmittel üben auf den Zuschauer eine Faszination aus, welche sich nur schwer in Worte fassen lässt. Erst ein wenig enttäuscht, von der wenig aufwändigen Darstellung, ist man wirklich begeistert, wenn einen dann trifft, was Whedon da getan hat.

Enttäuschend wird die Serie dann leider, wenn man auf das Ende zusteuert. Natürlich ist das etwas, dass man nicht den Machern anlasten kann, sondern einzig und allein denen, die das vernichtende Urteil gefällt haben, „Firefly“ aus dem Programm zu nehmen. Heute beißt sich dafür sicher so mancher in den Hintern und wünscht sich man hätte dieser Randerscheinung doch mehr Zeit gegeben, um aufzublühen. Bleibt nur zu hoffen, dass sie sich irgendwann erweichen lassen und den Fans die ersehnte Fortsetzung liefern, welche dann auch endlich die offenen Fragen klären würde, die geblieben sind. So zum Beispiel die Vergangenheit von Shepherd Book, welcher immer wieder durch erstaunliches Know-How und Bedrohlichkeit auffällt, welche für einen Geistlichen doch mehr als ungewöhnlich ist, als härtestes Beispiel.


Firefly-Anspielung in der Serie "Castle"
Bis heute hat auch niemand aufgegeben, dass die Serenity noch einmal vor unseren Sofas landet und weitere Abenteuer mitbringt. Immerhin findet sie ja auch immer wieder Einzug in andere Formate. Sie wird niemals vergessen und auch nicht die Tragweite, die sie einmal hätte spielen können, als Machwerk, welches sich mit „Star Trek“ oder dem „Krieg der Sterne“ hätte Messen können. Serien, welche „Firefly“ wieder auf den Schirm rufen sind unter anderem: „The Big Bang Theory“, in welcher gesagt wird, dass Sheldon Cooper (Jim Parsons) bei FOX angerufen haben soll und diese angefleht habe „Firefly“ nicht einzustellen. Weitere Erwähnungen gelten ansonsten der Serie „Community“, in welcher gegen die unverständliche Einstellung der Serie protestiert wird oder auch „Castle“. Dort packt Nathon Fillian das alte Kostüm wieder aus und nutzt es an Halloween, um als Space Cowboy aufzutreten. Hier wird doch besonders deutlich, was für einen wichtigen Stellenwert diese Serie mittlerweile in der Popkultur einnimmt und in diesem Sinne:

„If one of us dies we stage it to look like a suicide caused by the unjust cancellation of Firefly.“ (Community)